Eintauchen in eine Landschaft – sie spüren – sich mit ihr auseinandersetzen

OLYMPUS DIGITAL CAMERABilder zum Thema “Schichten-Schichtungen” anfertigen und einer Jury vorzustellen, war eine große Herausforderung für mich “Tiermalerin”. Finnland ist für mich Fantasie und damit unendliche Weite. Wie setze ich mich mit einer Landschaft auseinander, wie versuche ich sie zu verstehen und im Wortsinn zu begreifen? Und damit bin ich beim Thema: Es sind verschiedene Schichten, verschiedene Perspektiven und durchaus unterschiedliche Sichtweisen. Schichtungen verstehe ich nicht nur geologisch, es gehören dazu auch Mythen, Farben und Formen. Finnland für mich – der Versuch einer Annäherung.

Mit unterschiedlichen Materialien habe ich den Querschnitt eines Sedimentgesteins dargestellt und damit ich meinem langjährigen Thema (vom Aussterben bedrohten Haus- und Nutztierrassen) treu bleibe, bin ich schnell auf den Singschwan (finn. “Laulujoutsen”), der finnische Nationalvogel, gekommen. Er ist sicherlich ein Synonym auch für Freiheit und Weite. In einigen Regionen Deutschlands steht er auf der Roten Liste der bedrohten Tiere und damit gilt er als extrem gefährdet.

Es sind 3 unterschiedliche Bilder in großen Formaten entstanden, auf denen man die Singschwäne mal deutlich sieht und mal suchen muss. Die finnische Mythologie besagt, daß die Erde aus den Eierschalen des Singschwans entstanden ist. Die untere Hälfte ist die Erde, die Obere das Firmament und die kleinen Stücke sind die Sterne….usw. Deswegen musste meine Familie viele Spiegel-, Rühreier und Pfannekuchen essen. Denn die Schalen, waren aber Hühnereier vom Nachbarn, habe ich in die Bilder so eingearbeitet, daß die Finnen beim Betrachten sicherlich an ihre Sage erinnert werden.

Stefanie Klymant, Mai 2012