Was für eine Osterüberraschung! Louis Quatorze- genannt Ludwig – ist geboren. Im letzten Juli kamen die äußerst seltenen Österreich-Ungarischen Weißen Barockesel Marie & Antoinette zu uns in den Atelierstall. Durch Zufall konnten wir sie von einem Züchter aus Süddeutschland kaufen. Sie haben sich schnell und gut eingelebt und dienen seitdem, wie die raren Walliser Schwarznasen- , die Wensleydale- und die Shropshire-Schafe, als Malmodelle meiner “Seltenen Schönheiten”, die ich seit 20 Jahren in meinen Werken darstelle.
Im Oktober fiel uns auf, dass Antoinette irgendwie anders aussah und kugeliger wurde. Unsere Tierärztin fragte: “Seid ihr Euch sicher, dass sie nicht tragend ist? Äh nee eigentlich nicht”. Im Januar ließen wir eine Blutprobe untersuchen und schnell kam heraus, dass Antoinette noch ein amouröses Abenteuer auf der Weide hatte, bevor sie zu uns zog. Die Überraschung war gelungen. Der Vorbesitzer hatte zwar auch einen Hengst mit auf der Weide, aber er meinte, da wäre nichts passiert. Wir haben dann einen ungefähren Termin errechnet, mit Klamotten vor dem Bett zum Reinspringen geschlafen und eine Kamera installiert, damit wir alles beobachten konnten, wenn es losgehen sollte. Gründonnerstag war es dann soweit. Kurz nach 21 Uhr war der kleine Barockeselhengst da. Alle sind wohlauf und Antoinette zeigt hervorragende Muttereigenschaften und kümmert sich prima. Das war so aufregend alles! Die Österreich-Ungarischen Weißen Barockesel wurden auch “Lichtbringer” genannt, denn in der Barockzeit galt die Farbe Weiß als etwas Besonderes. Höhergestellte Persönlichkeiten hielten sich die Esel als Spielgefährten für die Adelssprösslinge und als Statussymbol. Heute gibt es nur noch ca. 400 gelistete Tiere weltweit!! Ludwig ist also eine Rarität! Wir sind mittlerweile Mitglied im “Verein zur Erhaltung der weißen Barockesel” und warten auf die Zuchtkommission aus Österreich, die unsere Tiere begutachten soll. Aber ich stelle mich erstmal an die Staffelei und halte alle in Öl fest.