Das Werk eines Künstlers ist ein sehr intimer Blick in seine wahre Persönlichkeit .Er trägt, wie man sagt, „seine Haut auf den Markt“. Ein Kunstwerk ist ein Dokument seiner Seele, seiner Weltanschauung, ein Tagebuch seines Lebens, seiner Gedanken und seiner Träume. Egal, ob es sich um einen Schriftsteller, einen Komponisten oder einen bildenden Künstler handelt.
Als ich mitten in Stefanie Klymant‘s Atelier stand, umgeben von ihren Bildern, habe ich zu meiner Überraschung festgestellt, dass sie gleich zwei Seelen in sich trägt, die aber eine Einheit bilden- ihre enge Beziehung zur Natur in jeder ihrer Form.
Pflanzen, Wälder, Tierportraits- die alle haben unverkennbar eine menschliche Seite. Der narzisstische Pfau oder der Hahn, der von seiner Männlichkeit protzt und animalisch seine Federpracht zur Schau stellt, das Kuhportrait oder die Schafs- und Eselsköpfe- sie alle zeigen Charakter und Emotionen, die gewöhnlich dem Menschen eigen sind. Und Emotionen kommuniziert auch die Handschrift der Malerin- durch die leidenschaftlich geführten temperamentvollen Striche mit einem breiten Pinsel aufgetragene satte, pastöse Farben, kombiniert mit Spachteltechnik und plastisch strukturiert ermöglichen eine Dynamik des Licht- und Schattenspiels der Oberfläche. Die angewandte Technik vibriert im Auge des Betrachters und kommt sehr gut zur Geltung besonders in den großen Formaten.
Stefanie Klymant‘s Tiere sprechen mit dem Betrachter eine menschliche Sprache- man muss ihnen nur in die Augen schauen und zuhören.